Besinnungstag – Von einem Leid getroffen – und jetzt?

10. April 2011

… und plötzlich war alles ganz anders

Diese Erfahrung haben viele der 30 Teilnehmer des Besinnungstages im Hippolythaus schon gemacht. Auf einen Schlag ist nichts mehr wie es war.
Die Berichte der Menschen, die von einem Leid aus dem Alltag gerissen wurden, waren sehr berührend.
Der plötzliche Verlust eines lieben Menschen, eine schwere Krankheit, oder andere einschneidende Lebensumstände machen wie gelähmt.
„Die erste Zeit funktioniert man nur, man fühlt sich ferngesteuert, möchte alles nicht wahr haben, hadert mit Gott.“, berichten die betroffenen Menschen.
Die Umgebung weiß oft nicht wie sie mit dem Leidenden umgehen soll. Manche meiden den Kontakt, oder geben Floskeln von sich wie:  „Das Leben geht weiter“, „Das wird schon wieder.“, weil sie nicht wissen wie sie sich verhalten sollen. Viele haben Ängste: „Was soll ich denn sagen?“, „Was erwartet mich?“, „Wird meine Hilfe vielleicht sogar abgelehnt?“

P. Felix Strässle ging in seinem Vortrag sehr einfühlsam auf die Anwesenden ein. Da jeder Mensch in so einer Situation anders reagiert, ist auch die Bewältigung des Leids sehr individuell. Wichtig ist, dass man nicht im Leid stecken bleibt, sondern versucht nach einiger Zeit auf Neues zuzugehen, so wie im Evangelium “Sturm am See“ Petrus aus dem schwankenden Boot ausgestiegen und die Hände nach Jesus ausgestreckt hat.
Jesus kommt uns entgegen, Gott hilft uns durch das Leid hindurch.

In den vier Workshops ging es um die Fragen: Was sich verändert hat, was gut getan hat?
Folgendes hat den Menschen in ihrem Leid geholfen:

  • wenn jemand einfach nur da ist und zuhört
  • wenn einem etwas abgenommen wird
  • wenn Hilfe angeboten wird
  • wenn Tränen fließen dürfen, man miteinander weinen kann
  • wenn man eine Gemeinschaft hat (Z.B: Selbsthilfegruppe, Schönstattfamilien)
  • wenn man in den Arm genommen wird
  • wenn man immer wieder und immer wieder erzählen kann
  • wenn man einen Glauben hat

Zur Andacht in der Kapelle konnten die Teilnehmer symbolisch einen Stein vor dem Altar ablegen.
Auf Zetteln wurden Bitten und Anliegen an die Gottesmutter geschrieben und in den Krug geworfen.
Zum Abschluss erhielten alle den Segen von P. Felix und jeder durfte eine kleine liebevoll gestaltete Osterkerze mit nach Hause nehmen.

Familie Alexandra & Franz Schadinger organisierten und moderierten diesen überaus gelungenen Nachmittag. Auch die Kinder waren bestens betreut.